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Zufrieden schob er sich die Sonnenbrille auf die Nase. Es war ein herrlicher Tag, die Sonne schien, der Strand war gefüllt von Menschen, welche einfach nur Relaxen, oder schwammen. Das Café war sichtlich überfüllt, sodass die meisten gezwungen waren einen Coffee-To-Go zu bestellen. Andere setzten sich am Tisch von bekannten, oder gar fremden, wenn diese genügend Platz am Tisch hatten. Bei Josh saß bisher jedoch niemand, wobei er dies auch sehr begrüßte. Die meisten würden ihn nur auf die Nerven gehen, oder versuchen mit ihm über das Wetter zu sprechen. Das Wetter ist schön, darüber braucht man nicht zu diskutieren, doch von solchem Small-Talk hielt der 21-Jährige nicht viel. Er nahm einen guten Schluck von seinem Latte Macciato, ehe er jemand flüchtig im Augenwinkel sah. Sie kam ihm bekannt vor, doch konnte er sie für die kurze Zeit nirgendwo einsortieren. Vielleicht hatte er sich das auch nur eingebildet,dass er sie kannte. Er blickte auf den Strand und genoss die Aussicht. Der helle Sandstrand, das erfrischende Meer.. viele Kinder, welche am Strand spielten. Es war wirklich schön und hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn.

Leila fragte sich gerade schon, wieso sie ausgerechnet zum Café am Strand musste, wo sie doch genau wusste, dass dieses überfüllt war. Nun stand sie Minuten an der Schlange und hatte das Gefühl einfach nicht voran zu kommen. Vielleicht sollte sie ihren Kaffee nehmen und gleich wieder verschwinden, obwohl sie sich eine ruhige Ecke suchen wollte, wo sie noch etwas für die Uni tun konnte. Aber bei dem Lärm und vor allem, bei dieser Menschen Menge war das absolut nicht möglich. Den Blick ließ sie kurz über die Gäste schweifen, ehe sie wieder auf ihr Handy in ihrer Hand sah und herum tippte. Gott segne den Kerl, der das Handy erfunden hatte. Sie wusste nicht, wie sie jemals wieder ohne dieses Teil zurecht kommen sollte. Allerdings bemerkte sie aus dem Augenwinkel, dass sie beobachtet wurde, weshalb sie automatisch den Kopf hob und in die Richtung sah. Der hatte ihr noch gefehlt. Der Sohn, von dem Boss ihrer Mutter. Reicher Schnösel, der alles in den Arsch geschoben bekam - zumindest machte er oftmals den Eindruck, dass es so war. Als ihre Blicke sich trafen, setzte sie ein freudiges Lächeln auf, aber dann wurde sie auch noch aufgefordert ihre Bestellung aufzugeben. So bestellte Leila einen großen Becher schwarzen Kaffee - to go natürlich. Nach dem sie ihren Kaffee hatte, blieb ihr nichts anderes über, als zu Josh zu gehen.
"Hey du... lange nicht gesehen" sprach sie ihn an, da fiel ihr Blick auf seinen recht leeren Tisch, der auch gut abseits stand. So gut, dass sie sich glatt setzen könnte um doch lernen zu können. "Ich hoffe, es macht dir nichts aus, wenn ich mich zu dir setzte. Du siehst ja, wie voll es ist" kaum angesprochen, saß sie ihm auch schon gegenüber.

Er wurde das Gefühl nicht los, jemanden hier zu kennen, also ließ er den Blick durch die Menge schweifen. Und tatsächlich: ein lächeln erwiderte seinen Blick, sodass er aus reiner Höflichkeit ebenso zurück lächelte. Es handelte sich um keine andere als der „Ich-muss-ständig-auf-meinen-Handy-blicken“, Tochter von einer Angestellten seines Dads: Leila Marin.
Sie war ein echter Dickkopf und ziemlich anstrengend. Zu mindestens,wenn sie wieder eine ihrer Launen hatte. Sie steuerte doch tatsächlich seinen Sitzplatz an und grüßte ihn. Ein lächeln aufgesetzt, setzte er seine Sonnenbrille ab. „Hey. - Ja, recht lange her gewesen.“,bestätigte er. Auf die Frage hin, ob sie sich setzen konnte, war er nicht in der Lage etwas zu erwidern, da sie sich bereits nieder ließ. „Natürlich nicht.“,meinte er sofort. Wie unverschämt war denn das jetzt? Sich einfach irgendwo hinzu setzen. Doch er wusste: eine Diskussion mit ihr anzufangen, würde sich um Stunden handeln. Er nahm einen Schluck von seinem Macciato und musterte sie. „Und? Wie ist es dir so ergangen? Alles gut?“,fragte er sie, aus reiner Höflichkeit versteht sich. Sich einfach anschweigen ist auch nicht im Sinne von Josh. Er hörte ihr zu und er schien wirklich Aufmerksam zu sein. Er würde Leila nicht als Freundin bezeichnen, doch abgrundtief hassen tut er sie auch nicht. Sie sind in gewisser Weise einfach verschieden. - Und doch meint sein Vater zu ihm, dass er viel Ähnlichkeit mit ihr hätte.

Um auch gleich bekannt zu geben, dass es nicht nur ein kurzer 'Hallo' Besucht war und sie nicht vor hatte, so schnell seinen Platz wieder her zu geben, legte Leila ihre Tasche ab und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, auch das Handy legte sie auf dem Tisch ab. Seine Begrüßung war ja nun auch nicht gerade die herzlichste, aber was erwartete sie denn auch von ihm? "Schön, das freut mich, dass es dir nichts aus macht. Schließlich sind wir doch Freunde aus alten Tagen" sie betonte das 'Freunde' - denn sie waren alles, nur keine Freunde. Ihre Mom arbeitete nun seit mehr als 10 Jahren bei Mr. Cavanaugh und sie würde niemals vergessen, wie Josh sie mit seinen Freunden geärgert und ihr Streiche gespielt hatten.^^ Oh ja, und was für Freunde sie doch waren. "Wie du siehst, geht es mir prächtig. Danke der Nachfrage. Und bei dir? Wo hast du gesteckt? Ich habe dich ja lange nicht gesehen" führte sie die Konversation fort. Leila öffnete den Deckel ihres Kaffees und machte Zucker hinein, rührte diesen und schloss den Deckel wieder, ehe sie einen Schluck nahm. Hm, lecker, jetzt ging es ihr wirklich gut. Den Blick ließ sie über den Strand schweifen, zu den spielenden Kindern. Immerhin war etwas erfreuliches an diesem Strand zu sehen.

Er ließ sich nichts anmerken, als sie ihre Tasche nun auch ablegte. Sie hatte anscheinend vor länger zu bleiben. Fein. Er nahm erneut einen Schluck von seinem Kaffee und hatte sich fast verschluckt, als sie ihre Beziehung zueinander Freundschaftlich nannte. Er umspielte das alles gekonnt mit einem Räuspern. „Ohja, die guten alten Zeiten.“,sagte er schon schwärmerisch. Er selbst dachte gerade daran, wie er sie oft geärgert hatte.
Sie war ein potenzielles Opfer von ihm. Man konnte sie sehr gut auf die Palme bringen und wie sehr hatte Josh das genossen. Er hatte damals seinen Spaß schlecht hin, und ihre Reaktion ließen einige Lacher über sich bringen. Zu gern erinnert er sich an die Situation, in der er sie komplett nass gemacht hatte, obwohl sie auf einer angesehenen Feier waren. Beide Elternteile waren darüber bestürzt, Leila fühlte sich sichtlich unwohl und Josh, Josh hatte ein Heiden Spaß. Er musste selbst dabei schmunzeln. Er hatte nie berücksichtigt, wie Leila sich wohl fühlen musste, im Grunde war es ihm auch egal. Es ist bereits passiert und an der Vergangenheit kann man bekanntlich ja nichts ändern.
„Sehr gut.“,kommentierte er ihr Wohlergehen. „Mir geht es Super. Ich war hier und da. Habe in New York einige Interessante Bekanntschaften gemacht, Kontakte geknüpft – denn seien wir mal Ehrlich ohne gute Kontakte, kann man nichts werden. Das Studium läuft hervorragend.“,erklärte er ihr mit einem grinsen. Er selbst war recht Stolz auf sich, denn alles lief zur Zeit super. „Ich kann mich nicht beschweren.“,fügte er hinzu. Er nahm eine kleine Kaffee-Karte und überflog sie sogleich. „Und was hast du so gemacht?“,fragte er sie, wobei er ihren Blick kurz in Richtung Kinder folgte. Sie hatte schon immer ein besonderen Platz für Kinder, das wusste er. Er blickte sie wieder an. „Magst du ein Stück Kuchen haben?“,fragte er sie und bot ihr die Karte an. Da sie anscheint bleiben wollte, konnte er auch genauso gut mit ihr essen, falls sie es möchte. Wenn nicht, würde er alleine essen.

Es war nun kein Grund, die Geschehnisse der Vergangenheit hier aufzuführen, das war nicht sehr nett^^ Aber während es für ihn der reinste Spaß war, sie zu quälen, ging sie im Gegensatz durch die Hölle, besonders in dem Alter, wo man kurz vor der Pubertät stand. Aber Gott sei Dank gehörte das alles der Vergangenheit an, denn jetzt wüsste sie sich zu wehren und zwar richtig. Sie hörte ihm schließlich zu, war klar, dass er den protzigen, reichen Jungen heraushängen lassen musste, der herum kam und seine ach so tollen Kontakte geknüpft hatte. Dennoch nickte sie freundlich, die Genugtuung wollte sie ihm sicherlich nicht geben. "Klingt interessant. Und was hast du nun vor? In New York deine Wurzeln schlagen?" Fragte sie neugierig. Ein San Diego ohne diesen Schnösel - ein Traum. Sie verstand nicht, weshalb sie so eine Abneigung ihm gegenüber hatte, hassen tat sie ihn nicht, dennoch bekam sie Würgereiz, wenn sie nur seinen Namen hörte, vielleicht lag es tatsächlich nur an der Vergangenheit. "Ach, ich hab nun nichts so tolles wie du gemacht und bin herum gekommen oder hab Bekanntschaften gemacht. Ich war nur zehn Monate in Ecuador nach der High School, für eine Hilfsorganisation für Kinder. Aber das ist halb so interessant, als das, was du gemacht hast" ob er sie Ironie in ihrer Stimme hörte? Aber das war auch egal. Schließlich gab es wichtigeres im Leben, als Bekanntschaften und Kontakte zu knüpfen, denn ganz ohne Grund hatte sie ihr Studienfach nicht gewählt. Sie nahm noch einen Schluck von ihrem Kaffee und war doch sehr erstaunt darüber, dass er sie fragte, ob sie mit ihm zusammen einen Kuchen essen würde. "Äh..." und wie überrascht sie war. "Ja, also, wieso nicht. Wenn wir hier schon an einem Tisch sitzen müssen..." sie nahm die Karte entgegen und suchte sich eine Sorte aus. "Ich nehme den Nuss-Marzipan Kuchen." Somit reichte sie Josh die Karte zurück.

Auf ihre Frage hin,drehte er leicht den Kopf, als ob er abschätzte, ob es ihr Ernst war. Nachdem er es wohl abgeschätzt hatte, brachte er auch eine Antwort heraus: „Nein. New York zieht mich nicht wirklich. Eine reine Stadtmetropole? Nein Danke. Ich bleibe da lieber in San Diego, an meinem geblieben Strand.“,klärte er sie kurz auf. Für einen Augenblick überlegte er. „Vielleicht zieh ich später nach Los Angeles, wenn ich dann den Nötigen Kundenkreis habe.“,fügte er dann hinzu. Dies könnte er sich wirklich vorstellen. In LA hat er zu mindestens viele Prominente sitzen, welche sein Können gut gebrauchen könnten.
Auf ihre Aussage hin, was sie unternommen hatte, hob er eine Augenbraue. „Ernsthaft?“,wollte er sich vergewissern. Die Feindseligkeit spürte er in ihren ironischen Unterton, doch er musste zugeben, dass ihr Aufenthalt spannend klang. Also hakte er gleich nach. „Ecuador klingt ziemlich cool. Was hast du genau gemacht? Also was für eine Hilfsorganisation war es?“,wollte er wissen und beobachte sie dabei, wie sie ihre Mimik gestaltete. Er wusste, dass sie in diesen Themen Feuer und Flamme war, er fand es sogar gut. Immerhin hatten diese Kinder keine Chancen, wie sie es haben. Doch ob er selbst tätig sein würde, bezweifelte er.
Auf die Frage hin, ob sie ein Kuchen essen wollte bekam er ein sehr überraschtes „ähm“.
Was, war das so untypisch? So selten isst er nun auch nicht mit seinen Freunden. Gut, sie war keine Freundin in dem Sinne, aber ein eiskaltes Arschloch ist er nun auch nicht. Er hätte sie auch einfach ignorieren können, doch das tat er ebenfalls nicht. So etwas gehörte sich auch nicht. Er nahm noch einen Schluck aus seiner Tasse, und beobachtete die anderen Menschen um sie herum. Einige unterhielten sich, andere waren am Handy oder Laptop beschäftigt. Andere wieder rum, schienen sich einfach nur zu streiten. Ein seufzen entkam ihm. Diese Leute verderben einem noch die gute Laune. Nachdem sich Leila entschieden hatte, holte er die Bedienung an ihrem Tisch.
„Einen Nuss-Marzipan Kuchen sowie einen Obstboden.“,bestellte er bei der Servicekraft mit einem freundlichen lächeln. Nachdem sie die Bestellung aufgenommen hatte verließ sie den Tisch auch wieder.

Wäre auch zu schön gewesen, wenn es in San Diego einen reichen Sohn weniger gegeben hätte, aber das er nach LA ziehen wollte, ließ sie dennoch hoffen. Wobei sie sagen musste, dass sie selbst mal überlegt hatte, nach LA zu ziehen, nach ihrem Studium. "Los Angeles also. Ich nehme dann, du willst in die Fußstapfen deines Vaters treten, hm?!" Schließlich wusste Leila, dass Mr. Cavanaugh einer der Top Anwälte war. Wobei Mr. Cavanaugh im Gegensatz zu seinem Sohn auch sympathischer war. Als Josh schließlich weiter über ihren Aufenthalt in Ecuador wissen wollte, sah sie ihn einen Moment schweigend an, ob er irgendwelche Anstalten, dies wieder ins Lächerliche zu ziehen, aber das tat er nicht. Scheinbar wurde auch ein Josh Cavanaugh erwachsen. "Ja, wieso sollte ich dir jetzt etwas auftischen? Zwar war ich nicht zehn Monate am Stück da, sondern erst drei Monate und dann wieder weitere sieben, aber es war... auf jeden Fall sehr lehrreich. Ich hab das halt an mein Studium angeknüpft. Und was ich da gemacht habe? Meine Zeit mit Kindern im Heim verbracht. Ich habe mit ihnen gespielt, mit ihnen gebastelt... eben alles, was Kindern eine Freude bereitet." Er hatte Recht, wenn es um das Thema Kinder ging, war sie tatsächlich Feuer und Flamme, erstaunlich, dass er sie doch nicht so schlecht kannte, wie sie dachte. Sie drehte ihren Kopf zu der Kellnerin, an ihr Tisch kam um die Bestellung aufzunehmen und hob eine Augenbraue in die Höhe. Wahrscheinlich hatte Josh das nicht mitbekommen, Männer hatten selten einen Blick dafür, aber die Blicke der Kellnerin verrieten, dass sie irgendwie auf Josh stand. Leila glaubte zwar, dass die Gute an Geschmacksverirrung litt, aber jedem das Seine. Nach dem die Kellnerin wieder zurück ging, begann Leila nun doch zu lachen. "Die steht auf dich" gab sie kommentarlos von sich und lehnte sich schmunzelnd zurück.

Er grinste leicht, als sie ihm auf seinen Vater hinwies. Ja, sein Vater hatte so einiges erreicht und war sehr gefragt. Obwohl er seinen Vater sehr respektiert und seinen Wünschen folge leistet, haben die beiden ein etwas schwierigeres Verhältnis zu einander. „Du weißt doch wie Robert ist. Er will das wir alle in seine Fußstapfen treten.“,korrigierte er sie. Den auch seine drei Geschwister studieren Jura. Zwar ist Josh der einzige, der auch wirklich Jura studieren will, aber die anderen taten es schließlich auch.
Er lehnte sich etwas zurück, als sie ihm erzählte was sie in Ecuador getan hatte. Auf einer Art und Weise fand er es faszinierend, dass jemand sich so für andere einsetzt. „Das klingt super. Bestimmt hast du eine Menge an Erfahrungen gesammelt, keinen Zweifel. - Ich finde das ehrlich gut,dass du so etwas gemacht hast.“,erklärte er ihr ruhig. Dieses Mal weder mit einem Ironischen oder Abwertenden Ton. „Und nach deinem Studium? Bleibst du hier in San Diego, oder suchst du das weite?“,verlängerte er die Unterhaltung.
Er beobachtete, wie sie ihre Augenbraue hob. Betrachtete sie gerade ihre Figur oder ihre Kompetenz? Irgendwie wirkte sie etwas abwertend auf ihm. Dabei tut die gute nur ihren Job. Nachdem diese gegangen war, wollte er Leila schon darauf fragen. Doch sie verriet schon was sie dachte. Sie lehnte sich zurück, wobei nun Josh sich rüber lehnte. Er sah der Kellnerin hinter her. „Meinst du Ehrlich? Quatsch. Oder?“,fragte er sie nun etwas unsicher, da er selber es nicht mitbekommen hatte. Er musste zugeben, schlecht sah sie nicht aus. Er wandte den blick nun zu Leila . „Wo waren wir stehen geblieben?“,fragte er, denn er hatte gerade ein bisschen den Faden verloren. Er konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass diese etwas für ihn empfand. Sie kannte ihn ja nicht einmal, gut er sah seiner Meinung nach super aus. Aber in einer Beziehung sollte schon mehr drin sein, als nur das Aussehen.

Robert - er sprach seinen Vater tatsächlich mit Vornamen an, was Leila nicht nachvollziehen konnte. Denn trotz allem, war er sein Vater und somit Respektperson. Aber Josh tat eh immer das was er wollte. "Wieso nennst du deinen Vater beim Vornamen?" wollte sie nun von ihm direkt wissen. "Und an Jura ist doch nichts schlechtes..." auch Leila hatte eine Weile darüber nachgedacht, Jura zu studieren, hatte sich dann aber doch umentschieden. Sie nahm einen großen Schluck von ihrem Kaffee, während sie Josh zu hörte, nickte hin und wieder leicht, um ihm zu signalisieren, dass ihre Aufmerksamkeit ihm galt. "Danke. Und es hat mir auf jeden Fall viel gebracht. Und was ich nach der Uni machen will? Ich weiß nicht. Irgendwo hin, wo es viele Problemkinder gibt. Die nächst größere Stadt wäre Los Angeles und je größer eine Stadt, desto mehr Problemkinder" schmunzelte sie. "Aber ich würde gerne die Betreuung der Jugendlichen im Gefängnis übernehmen" fügte sie noch hinzu. Ihre Vorstellungen von ihrem späteren Berufsleben waren schon etwas eigenartig, aber ihr war es seltsamerweise wichtig, den Kindern zu helfen, von denen sich sonst alle abkapseln und fern halten. Sie hatte ein Herz für Außenseiter.
Doch bei Josh's Reaktion musste sie nun doch ziemlich breit grinsen. "Wieso so schüchtern, Cavanaugh? Sonst bist du doch auch nie so" neckte sie ihn. Leila sprach ja nun nicht davon, dass die Kellnerin etwas für ihn empfand, sondern nur, dass sie auf ihn stand und sicher nicht abgeneigt wäre, ihn kennen zu lernen. "Vielleicht solltest du sie mal fragen, ob sie mit dir ausgeht?" schmunzelnd nahm sie noch einen Schluck von ihrem Kaffee und wie aufs Wort kam die Kellnerin wieder und brachte ihre Kuchen. Vielsagend wippte sie mit den Augenbrauen und wartete ab, was Josh machen würde. Die Frage, wo sie stehen geblieben waren, würden sie wohl auf später verschieben.

„Warum?“,wiederholte er etwas überrascht. Ja warum, nannte er ihn beim Namen? Er war der einzige von seinen Geschwistern, der sie bei Namen nannte. Vielleicht, sah er nicht die tiefe Bindung zwischen Eltern und Kind. Er hatte schon immer ein Problem, seine Gefühle zu offenbaren. „Er nennt mich ja auch beim Namen und nennt mich nicht 'Kind' oder 'Sohn'. Ich sehe darin kein Sinn ihnen irgendwelche Kosenamen zu verpassen.“,erklärte er ihr. Ins Geheim fühlte er sich von diesem immer anders behandelt, im Gegensatz zu seinen Geschwistern. Vielleicht wollte er damit seinen Abstand zu ihm verdeutlichen. „Nein,überhaupt nicht. Wo wären wir, wenn es keine Gesetze gäbe? Es muss nun mal den ein oder anderen Menschen geben, welcher sich für andere Einsetzt.“,begründete er sein Jura Interesse. Obwohl er selbst sehr egoistisch ist, für seine Mandanten würde er alles mögliche in Kraft setzen.
Er musste grinsen, als sie Los Angeles erwähnte. Da hatten die beiden eventuell ein gemeinsames Ziel. Als sie den Teil mit den Betreuen der Jugendlichen im Gefängnis erwähnte, war er überrascht. „Wirklich? Ui.“,brachte er heraus. „Ich mein, das ist schon ziemlich aufopfernd. So viel, wie du dann da mit machen musst. Dazu brauchst du bestimmt ein dickes Fell. - Wobei, deinen kleinen Sturkopf hast du hoffentlich behalten.“,grinste er. Dieser würde ihr bestimmt nützlich sein.
Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee, bevor er sich ihr wieder zu wandte. „Tze.“,war seine erste Reaktion. „Das hat nichts mit Schüchtern zu tun. Ich war nur überrascht. Kein Grund zur Sorge.“,versicherte er ihr mit einem typischen schiefen grinsen, wenn er selbst von sich überzeugt war. Auf ihre Aufforderung hin, verzog er etwas das Gesicht. Wollte sie ihn auf den Arm nehmen? Ehe er hier ein Schlagfertiges Argument aussprechen konnte, kam die Kellnerin mit den bestellten Kuchenstücken an den Tisch. Das Augen wippen von Leila übersah er bestimmt nicht, er biss sich kurz auf die Unterlippe, ehe er dankend den Kuchen entgegen nahm. Er schenkte der Kellnerin auch dieses mal ein Lächeln. Lächeln kostete ja bekanntlich nichts, welches den ein oder anderen Menschen schon den Tag versüßen konnte. Er sprach diese jedoch nicht an. Josh stellte sich innerlich schon auf irgendeinen Provozierenden Spruch ein.

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